Beispielprojekt mit HPe ProLiant DL380P, Gen8
Dieses Beispielprojekt dient dazu, das Thema Virtualisierung von der praktischen Seite zu beleuchten. Als Hypervisor kommt Microsofts Hyper-V Server 2019 als Standalone-Server zum Einsatz.
Als Hardware wird dafür ein Rack-Server von HPe verwendet, der HPe ProLiant DL380P, Gen8, ein zwei Höheneinheiten (2U) großer (Rack-) Server. Hier in der Variante mit der Festplattenkonfiguration für 12 x 3.5″ HDD Hot-Swap-Slots.
Hardware des HPe DL380
Folgende Hardware-Komponenten sind (aktuell) in dem Server verbaut:
- 2 x Intel Xeon E5-2630 V2 @ 2.60GHz (6C/12T)
- 160 GB ECC-DDR3 RAM
- HPe 331FLR Quad NIC (4 x 1GBit/s)
- RAID-Controller HPe SmartArray P430 mit folgenden Festplatten:
- 2 x 300 GB SAS2-Festplatten im RAID1 als Bootmedium für den Hyper-V Server 2019
- 3 x 4TB Seagate Exos SAS3-Festplatten im RAID5 für Daten & VMs
- 3 x 600 GB SAS2-Festplatten im RAID5 für Daten
- 2 x 4TB Seagate Exos SATA-Festplatten für das tägliche Backup
- 2 x 250 GB NVMe-SSD als JBOD (just a bunch of disks) für produktive Arbeits-VMs
Festplatten des Servers
Alle Festplatten bis auf die beiden NVMe-SSDs werden vom RAID-Controller HPe SmartArray P430 verwaltet und zu den oben beschriebenen RAIDs zusammengefasst. Die so entstandenen logischen Volumes werden von Micosofts Hyper-V Server 2019 durch die StorageSpaces verwaltet..
Die beiden NVMe-SSDs sind für zwei voneinander unabhängige Remote-Arbeitsplätze vorgesehen. Für eine bessere Performance werden diese direkt an die jeweilige VM durchgereicht. Für den Host sind diese dadurch nicht mehr zugreifbar und sind als offline markiert.
Netzwerkkonfiguration
Als Netzwerkadapter ist ein HPe 331FLR verbaut. Alternativ könnte der Server mit einer HPe 530FLR Netzwerkkarte ausgestattet werden. Diese ist mit 2 x 10GBit/s SFP+-Ports ausgestattet. Der Einsatzort des Servers ist nicht für 10GBit/s ausgestattet, daher wird auf den HPe 331FLR zurückgegriffen.
Die Netzwerkports des Adapters werden für verschiedene Funktionen genutzt.
- Port 1: Die beiden Arbeits-VMs teilen sich den Port 1. Über diesen werden die Remote-Sitzungen zu den VMs verarbeitete.
- Port 2: Der Port 2 ist für die darauf laufende Dateiserver-VM und die Management-VM (Beschreibung siehe Abschnitt „Virtuelle Maschinen“)
- Port 3: Der Port 3 ist für den laufenden Router auf Basis von pfSense vorgesehen (Beschreibung siehe Abschnitt „Virtuelle Maschinen“)
- Port 4: Der Port 4 ist exklusiv für das Hostbetriebssystem vorgesehen.
Neben der Aufteilung des physischen Netzwerkadapters, gibt es auch einen privaten virtuellen Switch zwischen den einzelnen VMs. Hintergrund ist, dass Netzwerkzugriffe zwischen den einzelnen VMs schneller sind als über die dedizierten Ports.
Virtuelle Maschinen
Hintergrund für diesen Aufbau ist der Einsatz in einem ganz kleinen Unternehmen. Dafür werden mehrere Komponenten auf einer Hardware vereint. Virtuelle Arbeitsplätze, Dateiserver und ein Router bzw. Firewall.
- Zwei Arbeitsplatz-VMs mit Windows 10 mit jeweils 250 GB SSD und 500 GB HDD Speicher, jeweils 16GB RAM und 4 vCores. (Erreichbar per RDP über ThinClient)
- Ein Windows Server 2019 Standard als Firmenserver (Dateidienste [SMB, FTP], WSUS ) mit 100 GB für das Betriebssystem und 2 TB für Daten, 16GB RAM und 4 vCores.
- Eine Management-VM mit Windows 10 für die Verwaltung des Servers und Netzwerks von extern. (Zugriff über TeamViewer oder VPN + RDP) mit 100 GB Festplattenspeicher, 8GB RAM und 4 vCores.
- Eine VM mit pfSense als Router und eventuellem VPN-Gateway.
Bei dieser Aufteilung bleiben dem Host-System noch genügend Ressourcen übrig, das Management der virtuellen Hardware zu ermöglichen. Für eventuelle weitere virtuelle Maschinen bleiben noch genügend Ressourcen übrig.